Sierra Creative Interpreter

SCI – kurz für Sierra Creative Interpreter – ist ein Programmierwerkzeug und eine Spiel-Engine, die von Sierra On-Line entwickelt und für eine neuere Generation von Grafik-Adventures von 1988 bis 1996 eingesetzt wurde.

Im Gegensatz zum Vorgänger, dem Adventure Game Interpreter (AGI), bei dem es sich um eine prozedurale Skriptsprache handelt, ist der Sierra Creative Interpreter vollständig objektorientiert. Neben der damit plattformunabhängigen Entwicklung und durch Unterstützung modernerer Hardware nicht nur verbesserter Grafik-, sondern auch Soundausgabe in bis dahin nicht gekannter Qualität wurde der gleichfalls vollzogene Wechsel von Parser- auf Point-and-Click-Steuerung von Spielern oder Fachpresse als eher nebensächlich betrachtet.[1]

Entwickelt wurde SCI von Jeff Stephenson, einem leitenden Programmierer des Unternehmens, der auch schon entscheidend zur Weiterentwicklung von AGI beigetragen hatte. Der ursprüngliche Name lautete Large-model Script Code Interpreter (LSCI), wurde aber im Marketing nachträglich geändert.[2] Die Kosten sollen 400.000 USD betragen haben.[3]

Erstmals verwendet wurde SCI für King’s Quest IV. Das Spiel wurde gleichzeitig auch noch als AGI-Version produziert, da Sierra annahm, eine „Light“-Version für weniger leistungsstarke Systeme anbieten zu müssen. Die AGI-Version wurde wegen geringer Nachfrage aber schnell eingestellt und gilt heute als Sammlerstück.

  1. Richard Moss: Level up. A truly graphic adventure: the 25-year rise and fall of a beloved genre. In: Ars Technica. 27. Januar 2011, abgerufen am 16. September 2019 (englisch).
  2. Jeff Stephenson. Developer Biography. In: MobyGames. Abgerufen am 15. September 2019 (englisch).
  3. Die Jahre 1987 bis 1988. Die Sierra-Studie: Teil 04. In: adventurecorner.de. 7. Dezember 2009, abgerufen am 16. September 2019.

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